Domat/Ems ist die Fasnachtshochburg Graubündens. Lange Zeit wurde nirgends im Kanton grösser und lauter gefeiert. So hat alles angefangen.
Aktualität
Die Geschichte der Emser Fasnacht wird jedes Jahr um ein weiteres Kapitel ergänzt. Nun die letzten beiden Jahre waren durch die Einschränkungen mit dem Corona-Virus geprägt. Die Fasnacht im Jahr 2020 konnten wir gerade noch so feiern. Einzelne umliegende Länder, v.a. Italien waren aber vom Virus schon stark betroffen. Auch die Basler Fasnacht hatte kein Glück. Nur wenige Tage nach der Emser (und Luzerner Fasnacht) musste alle Veranstaltungen abgesagt werden.
2021 konnte dann zum Leide aller inmitten der Pandemie keine Fasnacht stattfinden. Man behalf sich mit Video-Calls und einem Bier, sowie zahlreichen Fotos aus der Vergangenheit.
Nun gut, 2022 konnte unter Einhaltung von einigen Vorschriften die Fasnacht wieder stattfinden. Etwas anders als in den Vorjahren, aber zur Freude aller fand wieder eine Fasnacht statt. Leider war die Gastro-Situation und die damit verbundene Teilnahme der Restaurants im ersten Moment nicht sehr vielversprechend. Erfreulicherweise konnten dann aber zwei neue junge Gruppen motiviert werden, je ein Festzelt auf dem Gemeindeplatz und dem Sentupadaplatz zu stellen. Und siehe da; was der Vergangenheit nachgesagt wurde, wurde neu zum Leben erweckt. Frisches Blut, junge Geister, neue Ideen und ein riesen Einsatzwille brachten die Fasnacht 2022 wieder ein Stück weiter in der Geschichte.
Darauf bauen wir im 2023 wiederum und erweitern das Gesamtkonzept wieder mit Altem und Bewährtem.
Nun blicken wir aber ganz in die Anfänge der Bagordas da Domat zurück.
Nachfolgende Texte sind aus folgenden Quellen: Autoren: Corinne Raguth Tscharner und Linus Bühler und Theo Haas aus dem Buch «Domat/Ems. Ein Dorf im Wandel» (Selbstverl., 2000 ISBN 3952214108, 9783952214107)
1900
Erste Überlieferungen
Die ersten Hinweise auf Fasnachtsumzüge in Domat/Ems sind unter anderem Fotografien, die aus den Jahren kurz nach der Jahrhundertwende 1900 stammen. Damals wurde die Fasnacht in Domat/Ems schon kurz nach dem Dreikönigstag bis zum Freitag nach dem Schmutzigen Donnerstag gefeiert.
1931
Gründung des Tambourenvereins
Am 27. Juli 1931 wurde der Tambourenverein Domat/Ems gegründet, der bis heute an den Schweizermeisterschaften vier Titel holen konnte. Schon vor den 30er Jahren haben einzelne Tamourengruppen an den Fasnachtsumzügen teilgenommen, danach wurden sie aber ein fester Bestandteil des Umzugs und führten ihn regelmässig an.
1935
Gesichter Schwärzen
Früher waren oft junge Männer mit hässlichen Masken und mit Stroh ausstaffierten Kleidern unterwegs, die mit Russ oder Karrenschmiere die Gesichter anderer schwärzten. Ab Mitte der 1930er Jahre wurde diese Art von Feiern verboten.
1940
Bekannter Maskenschnitzer
Zwischen den 20er und 50er Jahren waren an den Umzügen in Domat/Ems junge Männer mit Holzlarven des bekannten Emser Maskenschnitzers Albert Anton Willi unterwegs. Zu sehen gab es Einzelmasken und Maskengruppen.
1950
Nach dem 2. Weltkrieg
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in Domat/Ems nur noch drei Wochen lang jeweils Dienstag und Donnerstag bis zum schmutzigen Donnerstag Fasnacht gefeiert. Ab 1947 war es auch den Frauen erlaubt, verkleidet und maskiert tanzen zu gehen.
1957 – 1965
„Til da Bagordas“
Ab 1957 organisierte acht Jahre lang die Jungwacht einen Fasnachtsumzug am Schmutzigen Donnerstag, den «Til da bagordas». Sie sind die Vorreiter der heutigen Umzüge und wurden schon damals von den Tambouren angeführt.
1982
Guggenmusiken
Anfang der 1980er Jahre wurde die Guggenmusik Tschapatalpas unter dem Namen «Schnudres» gegründet. Seit 1988 tragen sie ihren jetzigen Namen. Allgemein prägte das Aufkommen der Guggen vor rund 20 Jahren den Fasnachtsauftakt am 11.11. und die Emser Fasnachtsumzüge, bei denen sie regelmässig dabei sind. Die Tschapatalpas organisieren zudem den Guggenball Tschapi-Maniiie.